Opas Auto

Adolf Schütter (*~ 1860 †1938) und das Auto
Er war der Vater meiner Mutter (*1903), die jüngste der vier Geschwister. Sie erzählte uns wenig von ihm. Ja, da war das Auto. Aber gesehen hat sie es nicht mehr. Die Familie lebte nun in Jena, am Holzmarkt. Der Familienvater war hier für Zeiss tätig; der Älteste, der Sohn Alfred, studierte hier Medizin, gefördert durch das Legat der Familie Schneidewein, deren Söhne einst Tischgäste Martin Luthers gewesen waren. Wikipedia vermerkt dazu: Johann Schneidewein, auch: Johannes Schneidewind, Schneidewin und Ioannes Schneidewinius oder gräzisiert: Oinotomos (* 20. Dezember 1519 in Stolberg (Harz); † 4. Dezember 1568 in Zerbst), war ein deutscher Jurist, Ziehsohn und Schüler Martin Luthers, schwarzburgischer Kanzler, Rektor der Universität Wittenberg und Vertreter des Kurfürsten von Sachsen am Reichskammergericht in Speyer. Über meine Großmutter, Melanie, geb. Lenz, waren sie Teil der Familie geworden. Über ihn weiß Wikipedia: Karl August Hase (*1800 †1890), ab 1883 von Hase, auch Karl von Steinbach, war evangelischer Theologe, Professor der Theologie an der Universität Jena und großherzoglich-sächsischer Wirklicher Geheimrat.
Sein Hauptwerk, ein Kommentar zu den Institutionen, der ab 1571 nach seinem Tod, 1573 auch von seinem Lehrstuhlnachfolger in Wittenberg Matthias Wesenbeck herausgegeben wurde, fand europaweite Verbreitung und erlebte in zwei Jahrhunderten mehr als achtzig Auflagen. Die Aufnahme und Bearbeitung des gesamten gemeinen und kanonischen Rechts, der Reichsabschiede, der peinlichen Halsgerichtsordnung Karls V. sowie des sächsischen Rechts verleihen dem Werk eine allumfassendes Bedeutung in Form einer Gesamtbearbeitung des damaligen Rechts der protestantischen Lehre. Er ist einer der Mitverfasser der Kursächsischen Konstitutionen von 1572, welche bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches für das Königreich Sachsen 1863 fast 300 Jahre Bestand hatten.
Sein älterer Bruder Heinrich Schneidewein (Schneidewin(d)) war ebenfalls Jurist, einer der ersten Juraprofessoren und Rektoren der damals neu gegründeten protestantischen Universität Jena sowie sachsen-weimarischer Kanzler in Weimar und schwarzburg-sondershäusischer Kanzler in Arnstadt.
Soweit also Familie, Recht, Region und Religion. Doch nun zum Großvater, Adolf Schütter.
Neustadt Orla Nach Wikipedia:
Um 1000 entstand auf dem heutigen Gebiet von Neustadt an der Orla die Burg Arnshaugk an der Stelle einer älteren vorgeschichtlichen Anlage. Im Jahr 1120 wurde Nova villa, ein Ort deutscher Gründung, in einer Schenkungsurkunde des thüringischen Grafen Wichmann an das Kloster Kaltenborn erwähnt. Im Zeitraum zwischen 1150 und 1250 wurde die Stadt Neustadt durch die Herren von Lobdeburg gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 1287.
Im Jahr 1325 waren in Neustadt bereits Stadtmauern vorhanden, das „Steinerne Haus“ wurde der Stadt im Jahr 1364 als Rathaus vom Landgraf Balthasar geschenkt. Die Stadt machte sich 1400 durch den Bau einer eigenen Pfarrkirche von der Mutterkirche Neunhofen frei. Der Rathausneubau mit Einbeziehung des „Steinernen Hauses“ erfolgte 1465.
Der Neustädter Kreis wurde 1485 gebildet. Von 1471 bis 1490 erfolgte der Neubau des Augustinerklosters mit Klosterkirche. Die Johanniskirche erhielt ihren neuen Altar aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren 1513. Martin Luther besuchte die Stadt mehrmals, 1516 und 1524.
Das Schloss der Stadt wurde nach 1674 durch Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz erbaut. Neustadt bekam im Jahr 1708 auf der Postlinie Leipzig-Nürnberg seine erste Poststation. Auf Anordnung August des Starken wurden 1728 zwei kursächsische Postdistanzsäulen, vor dem Triptiser und Neuhöfer Tor, in der Stadt errichtet.
1815 kam Neustadt an der Orla gemeinsam mit einem Großteil des Neustädter Kreises im Zuge eines Beschlusses des Wiener Kongresses an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Neustädter Sparkasse wurde 1823 gegründet, das Städtische Krankenhaus am Eiskellerplatz wurde am 24. Dezember 1851 eröffnet. Eine erste Bahnanbindung erhielt Neustadt mit der Eröffnung der Bahnstrecke Leipzig–Gera–Saalfeld am 20. Dezember 1871. Die Stadt kam 1922 zum Landkreis Gera.
Um 1890 begann der Kutschwagenbauer Friedrich Adolf Schütter zusammen mit dem Stellmacher Louis August Schneider und dem Sägenschmied Lehmann mit der Umrüstung einer Kutsche zum Automobil. Als die notwendigen Versuche, wobei die Bosch-Magnetzündung zum Einsatz kam, abgeschlossen waren, wurde eine Firma gegründet und unter dem Namen "Thüringer Motorwagenfabrik" am 10. Mai 1894 im Handelsregister eingetragen. Als Prokurist fungierte der Ing. Franz Paul Teichmann. Firmensitz war Adolf Schütters Grundstück und Werkstatt, heute Ernst-Thälmann-Str. 8. Insgesamt wurden fünf Fahrzeuge [Marke „Victoria] gebaut, die "den damaligen französischen, die am 22. Juli 1894 auf der Strecke Rouon - Paris ihre erste Zuverlässigkeitsfahrt lieferten, voll und ganz gleichwertig waren" und wie jene auch 20 km/h erreichten. Im September 1895 erlosch die Prokura des Ingenieurs, der angeblich von der Weltausstellung in Chicago (World’s Columbian Exposition), wohin er mit den Bauplänen gereist sein soll, nicht zurückgekommen war. Am 1. Oktober trat Max Stern, ein Berliner Kaufmann, als Geldgeber ein, aber das Unternehmen war damit nicht mehr zu retten.
Meine Ergänzung als Wiki-Co-Autor:
F.P. Teichmann, (* 30. Juli 1863 in Neustadt Orla; † 7. April 1947 in Dearborn, Michigan) alias Henry Ford [mißverstandenes Zitat: "Ich bin fort (away) von Neustadt ...", wiedergegeben als: "I am Ford from New Town..."] war ein deutsch-amerikanischer Erfinder und Automobilpionier. Er gründete den Automobilhersteller Ford Motor Company. Er perfektionierte konsequent die Fließbandfertigung im Automobilbau, die allerdings schon Ransom Eli Olds 1902 in vereinfachter Form in seiner Automobilfirma Oldsmobile vorweggenommen hatte. Sein Konzept der modernen Fertigung von Fahrzeugen revolutionierte nicht nur die industrielle Produktion, sondern hatte auch starken Einfluss auf die moderne Kultur (Fordismus). Den Markennamen hatte er „mitgenommen“. Sein Modell hieß Crown Victoria. Dies ist nun eine traditionelle Ford-Modellbezeichnung, deren Ursprünge bis in die 1890er Jahre zurückgehen.
|